Freitag, 17. Februar 2006

Moderne Märchenwerkstatt

Dass die Wälder und Höhen um Weiach herum Anlass zu Märchen und Sagenerzählungen geben ist kein neues Phänomen und auch nicht auf unsere Gemeinde beschränkt. Denn die Menschen haben sich zu allen Zeiten Geschichten erzählt.

Zum Beispiel darüber, was es mit den teils hausgrossen Nagelfluhfelsen unterhalb der hohen Wände des «Stein» auf sich hat. Von irgendwoher muss der Name «Märliwald» für diese Gegend ja kommen.

Weiach als Kulisse für ein Märchen

Nun gibt es aber auch in jüngerer Zeit Geschichtenerzähler und -erzählerinnen. Eine davon habe ich vor einiger Zeit über Technorati gefunden. Am 29. Dezember postete Rumschweberli auf Chäfi den Artikel *...die gefärhlichen und schaurigen Abenteuer von mir...* (im Original, denn nur so kommt der Stil voll zur Geltung):

«Guätä morgäää!!!

[persönliche Details gelöscht, WG(n)]

ich han dir dis wiehnachts gschänkli wellä verbi bringä und dännn ähm ja....

zerscht bin ich vo reidt us zu dir gloffä....du issigi chelti.....peitschendä wind....tüffschnee......und mon ich unä a weiach gstandä bin isch ä lwinä zwüschäd dä hüsser abä cho und hät alle smit grissä.....boim sind eifach um gknickt wiä zündhölzli...un dhüüser sind eifach zämä klapt wie tetra packs......alles was niet und nagel fescht gsi sich hät usä grissä...entwurzelt.....zerstört.....nur ich bin na rächtzitig ufgumped und bin uf es brätt uä gheit mos vomänä dach abgrissä hät..und mit dämm bin ich dänn uf dä lawinä obä bis nach windlach abä gsöörft......und unä acho han ich wieder alles müässä deruf laufä.....aerb wil dlawinä alles zerstört hät han ich müässä dur dä tüüfi und dunkli verzauberti wald gah.....

detä bin ich ganz elei zwüschäd dä boim um her gstapft du dä hüfthöchi schnee.......und dänn han ich mich plötzlich han ich mich verloffä...alles jedä baum hät glich usgseh wiä dä anderi.......bin dänn hilflos umhär girrt....doch dänn han ich ä chrot gfundä...si heisst grossmuätter chrot....und wenn meh diä küsst zeigt si dir dä richtig wäg..jedoch hät si mich glaub e biz falsch verstandä...ufjedefall bin ich dänn zumä turm cho mo ich no niä gseh han aerb scho viel dä vo ghört han,...es isch dä sagäumwobeni stadler turm gsi....meh seit det obä hegis mal ä bild hübschi königin gha...diä häg über stadel regiert...jedoch isch glaub pescht cho....und will si sich defo hät wellä schützä hät si sich en turm bauä lah wiit e wäg vo stadel.....sodass ihri schönheit ned zerstört wird..jedoch isch diä chranket au über dluft übertreit wordä...und si isch au chrank wordä und hät au bald nüm schön usgseh...und es hät si troffä wien en fluäch...und meh seit si läbi immer na det obä......jaa und ich han sooo chalt gha das ich dänkt han ich chönti doch i dä turm inä gah....will ich galub sowieso ned a märli....ja... und so erklimm ich dä turm müähsam.....und mon ich total erschöpft zoberscht acho bin..lit detä imä grossä bett sonä alti frau....si isch ufgstandä....si ishc fasch scho ä lichä gsi...ä mischig zwüsched ämä skellet und enärä mumiä....mit no e bizeli ahnlich keit vo mäh zombii....si hät mich wellä versklavä und verzaubere was au imme ruf jedefall han ichs schwert gschnappt und han es schöns duell mit ihrä gliefert..uf jedefall hanich gunnä...isch doch klar..:-)

bin dänn witer gwanderet.... bis ich im verschneitä weiach ahco bin....und das isch äs ganz verwunschnigs dorf gsi..eher es verfluächts...es isch umzinglät gsi vo wald.....und i dem wald hät no öppis viel gförlichers gläbt als diä königin..aebr das viech hät numä zuä gschlagä wenn öppis gäls agha häsch....und blöder wiis häts ööpis gääl uf minä schuäh öpis gääls gha...mon ich das be merkt han isch mer schwarz vor augä wordä...und weissnüm was dänn passiert isch...bis dänn es paar elfänä daherzflügä cho sind und mich usem wald usä grettet händ....si händ mich dän vor dim huss abgsetzt...

und detä han ich zerscht durdas grossä schwarzä toor müässä uf cho...ganz umbemerkt will es isch bewacht wordä vo böösä orks...und andernä gstaltänä....und dänn han ich no am allsehende auge müässä entcho...bin dänn gschwind inä gschlichä.....
»

In etwa diesem Stil geht der Artikel weiter, erwähnt aber den Namen Weiach nicht mehr explizit.

Wir lernen daraus, dass Weiach auch in einem verwunschenen Wald liegen kann, von Lawinen bedroht wird, welche Häuser wie Tetrapacks zusammenlegen (interessantes Bild, nicht wahr?) und dazu noch von einem auf Gelbes allergischen Ungeheuer terrorisiert wird.

Gruselig. Ob der Name «Märliwald» doch nicht von ungefähr kommt?

Quelle

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Ich han mich eigentlich sehr über de Itrag ufgregt! Zwar isch er na herzig gschribe gsie und alles, aber ich finds glich fräch eifach so die ganze Details über öpper z veröffentliche ohni die Person z fröge!
Ich finds au schad, dass mer hüt nöd emal en öffentliche Space chan ha, dassd Kollege au druf chönd, ohni dass de ganz Text drus use kopiert wird.
Klar es isch amüsant was sie schribt und sie chans au sehr guet, (ich mues es ja wüsse, will de Brief ja a mich grichtet gsie isch!)
Also, ich weiss das au sie sich gar nöd drüber gfroit het und au wenn de Artikel sicher nöd das heti sölle bewürke, wärs besser wenn sie sich s nöchscht mal mit derä Person in verbindig setze würded.
Merci

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Dieser Artikel war für mehrere Wochen offline geschaltet (vom 25. April bis 18. Juni 2006).

Hier nun meine Stellungnahme. Erst einmal danke für die Bemerkung "na herzig gschribe" - das war eigentlich auch die Absicht.

Zum Ärger Deinerseits: Es tut mir leid, wenn mein Vorgehen als frech angekommen ist. Das wollte ich nicht.

Es war aber auch nicht einfach, mit der Geschichtenerzählerin Kontakt aufzunehmen ohne einen MSN-Account eröffnen zu müssen.

Unmittelbar nach obigem Kommentar (bereits am 26. April) habe ich mich eigens zwecks Kontaktnahme bei MSN als Benutzer angemeldet (die einzige Möglichkeit überhaupt mit der Autorin Kontakt aufzunehmen), und mich bei ihr per Personal Message für die von ihr nicht autorisierte Übernahme des Vollzitats entschuldigt.

Weiter habe ich einen Dialog via e-mail über das Schicksal dieses Artikels angeregt (Kürzen? Persönliche Daten löschen? etc.).

Seither ist auf meinen Kontaktnahme-Versuch jedoch nicht die geringste Reaktion eingetroffen.

Ich gebe zu, dass es als schlechter Stil gelten kann, ein längeres Vollzitat ohne Einwilligung des Autors zu übernehmen.

Anzumerken ist nun aber, dass der oben zitierte Text von Chäfi seinerzeit frei und ohne Passwortschutz auf dem Internet verfügbar und damit veröffentlicht war. Damit aber läuft er (wie jeder Zeitungsartikel oder Leserbrief) zwangsläufig auch Gefahr, dass er von jemandem gefunden, ausgewertet, kommentiert und für diesen Zweck auch zitiert wird.

Und dieses Zitatrecht nehme ich mir nun heraus, solange von seiten der jungen Geschichtenerzählerin keinerlei Reaktion kommt.

Ich erachte dies als vertretbar, da der Persönlichkeitsschutz meines Erachtens gewährleistet ist. Denn ohne computerforensische Methoden wird es kaum möglich sein, Chäfis alias Rumschweberlis wahre Identität zu eruieren.

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Ich habe diesen Text von einiger Zeit auf meinem Space veröffentlicht und war danach sehr überrascht meinen Text auf diesem Blog plötzlich wiederzufinden. Ich kam mir ehrlich gesagt ziemlich doof vor, dass meine persönlichen Daten wie zum Beispiel mein Name wie auch weitere Details wie meine Hobby, was ich für unnötig finde diese hier zu veröffentlichen, da diese mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben, hier zusehen.

Ich weis, dass mein Space öffentlich zugänglich war, jedoch finde ich, dass meine persönlichen Daten, sowie der Anfang des Textes, welcher nichts mit der Geschichte zu tun hat, nichts auf dieser Seite verloren hat.

Ich möcht mich bedanken, dass Sie den Text für eine Zeit offline geschaltet haben, als meine Freundin Sie darauf aufmerksam machte.

Ich habe von Ihnen jedoch nie Mails bekommen. Es könnte sein, dass diese bei mir automatisch im Junkmail gelandet sind und danach gelöscht wurden, sonst hätte ich bestimmt mit ihnen Kontakt aufgenommen.

Ich wäre sehr erfreut, wenn meine Daten und der Anfang des Textes hinaus genommen werden. Die Geschichte können Sie von mir aus online behalten.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer!
lg
Rumschweberli

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Herzlichen Dank für Ihre Reaktion, Rumschweberli!

Sie haben völlig recht. Die persönlichen Daten im MSN-Profil und der Beginn des Textes haben mit dem Märchen nichts zu tun.

Deshalb komme ich Ihrem Wunsch gerne nach und habe diese Details soeben entfernt. Hoffen wir, dass auch Google Cache sie bald vergisst.

Die persönlichen Details sollten dem Leser ein Bild von der Person hinter dem Werk vermitteln.

Anonymitätswünsche werden aber selbstverständlich respektiert.

Auch von meiner Seite einen schönen Sommer!

Gruss, WG(n)

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für Ihre schnelle Reaktion!

lg
Rumschweberli