Sonntag, 26. November 2006

Weiach stimmt mehrheitlich konservativ

Alles wie gehabt. Wenn man sich die Ergebnisse der heutigen Volksabstimmung ansieht, dann wird schnell klar: Weiach ist wie eh und je ein von SVP-Parolen stark beeinflusstes Gebiet. Man sieht aber auch klar den Einfluss der städtisch geprägten Neuzuzüger der letzten paar Jahre.

Bei einer Stimmbeteiligung von immerhin 47.9% zeigte sich der SVP-Effekt besonders stark bei der kantonalen Vorlage: Mit Hüttikon, Glattfelden, Bachs, Rafz und Wil ist Weiach (mit 51%) eine der wenigen Gemeinden im Zürcher Unterland, die sich für Annahme der Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule» entschieden hat. Von den grossen Parteien hat sich nur die SVP für ein Ja ausgesprochen. FDP, CVP und SP gaben Nein-Parolen aus.

Kohäsionsmilliarde wuchtig abgelehnt

Auch bei den Eidgenössischen Volksabstimmungen sind deutliche nationalkonservative Tendenzen zu erkennen:

Keine Überraschung bei der Kohäsionsmilliarde (offiziell: «Bundesgesetz vom 24. März 2006 über die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas»). Sie wurde wuchtig abgelehnt. Nur 34.5% waren dafür. Platz 3 hinter Hofstetten und Hüttikon.

Das Familienzulagengesetz (offiziell: «Bundesgesetz vom 24. März 2006 über die Familienzulagen») hingegen wurde angenommen. Weiach liegt mit 54% Ja-Stimmen sogar noch vor Herrliberg (52.8%). Hüttikon lehnte als einzige Gemeinde ab.

Quelle

3 Kommentare:

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Die Regionalausgabe Zürcher Unterland des Tages-Anzeigers von heute 27. November berichtet über das Ergebnis unter dem Titel «Bülach und Dielsdorf lehnen Ostmilliarde ab».

Diese Verkürzung auf die Bezirkshauptorte stört schon etwas. Wir wohnen nicht in Bülach oder Dielsdorf. Nur im gleichnamigen Bezirk. Es mag ja nachvollziebar sein, dass Schlagzeilen durch ein Wort wie «Bezirke» zu lang werden. Trotzdem ärgert es. Weiacher, Stadler oder Neeracher sind ganz sicher keine Dielsdorfer!

Hier der Text von «utr» (wahrsch. Blattmacher Urs Tremp):

«Das Unterland verwirft das Osthilfegesetz, sagt Ja zu den Familienzulagen und Nein zur Fremdsprachen-Initiative.
Bülach. - Wäre es nach dem Zürcher Unterland gegangen, dann wäre die Ostmilliarde abgelehnt worden - allerdings knapp: Im Bezirk Bülach stimmten 50,5, im Bezirk Dielsdorf 53,3 Prozent gegen das Osthilfegesetz. Schlüsselt man das Resultat nach Gemeinden auf, sieht die Sache allerdings um einiges eindeutiger aus: 15 Gemeinden stimmten den Kohäsionsmilliarden zu, 29 aber verwarfen die Vorlage. In fünf Gemeinden lag der Nein-Stimmen-Anteil bei über 60 Prozent. Am wuchtigsten verwarfen Weiach (nur 34,5 Prozent Ja), Hüttikon (34,3), Stadel (36,3).
Die Gemeinde Hüttikon im Bezirk Dielsdorf war ausserdem die einzige Gemeinde in beiden Unterländer Bezirken, die auch Nein sagte zu den einheitlichen Kinderzulagen. Die Hüttiker verwarfen die Vorlage mit 52,6 Prozent Nein-Stimmen. Die Furttaler Gemeinde blieb allerdings allein auf weiter Flur. Zum Teil erhielt das Familienzulagengesetz Mehrheiten von weit über 60 Prozent. Am deutlichsten war die Zustimmung in Niederweningen (69,6 Prozent Ja), in Dielsdorf (68,2) und in Bassersdorf (66,7). Der Bezirk Bülach nahm die Vorlage mit 61,7 Prozent Ja an, der Bezirk Dielsdorf mit 60,2.
Keine Chance hatte in den beiden Unterländer Bezirken die kantonale Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule». Der Bezirk Bülach verwarf mit 56,5 Prozent Nein, der Bezirk Dielsdorf mit 57,5 Prozent. Immerhin 7 Gemeinden im Unterland nahmen die Initiative an (Glattfelden, Oberembrach, Opfikon, Wil, Bachs, Hüttikon und Weiach). Glattfelden führt bei den Befürwortern mit 56,9 Prozent Ja-Stimmen für die Volksinitiative die Tabelle an. (utr)
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Anonym hat gesagt…

Sorgfältiger Umgang mit Geld = "konservativ"???

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

"konservativ" ist nur das Schächtelchen, in das Weiach von den Statistikern und Politikwissenschaftlern gesteckt wird. Das Gegenteil wäre dann die "progressive" Stadt.

Über den Sinn solcher Zuordnungen kann man natürlich streiten. Denn Zuschreibungen bedeuten bis zu einem gewissen Grad immer auch Missbrauch der Definitionsmacht.