Sonntag, 25. Februar 2007

Siedlungsstatistik - amtlich zürcherisch

Schon im vorletzten, d.h. im 19. Jahrhundert, gab es etliche Werke, die nicht nur Gemeinden als Ganzes beschrieben, sondern auch sämtliche Siedlungen innerhalb einer Gemeinde namentlich aufführten und ihnen teilweise gar eigene Einträge gewährten (u.a. die Ortslexika von Friedrich Vogel; vgl. Literaturangabe unten).

Weitere Ortschaften als Weiach selber gibt es auf unserem Gemeindegebiet zwar nicht - ganz im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden, wie Glattfelden mit Aarüti, Zweidlen, Schachen und Rheinsfelden, die je eigene Orte oder Weiler bilden.

Selbst Einzelhöfe werden statistisch separat erfasst

Dank der Angaben über Siedlungen, die bis zu kleinsten Einheiten heruntergebrochen sind (sofern diese eine für sich abgeschiedene Lage aufweisen), können wir sogar die Entwicklung von Einzelhöfen über die Jahrzehnte hinweg verfolgen.

Die untenstehende Aufstellung ist die jüngste mir bekannte. Sie stammt direkt von der Website des Statistischen Amtes des Kantons Zürich (zum Vergrössern anklicken):


Interessant ist vor allem die statistische Abgrenzung von Häusern, die in Luftlinie nur wenige Dutzend Meter auseinanderliegen: «Schärerskreuz» und «Felsenhof» beispielsweise. Da wirkt wohl die Tradition von Vogel nach. Wohnhäuser mit besonderen Namen werden auch in modernen Statistiken eher separat aufgeführt.

Spannend ist auch, dass der «Rheinhof» zwar noch genannt ist, ihm jedoch kein Gebäude zugestanden wird, obwohl der alte Hof am Rheinufer nach wie vor steht. Unbewohntheit macht ein Gebäude offenbar statistisch partiell unsichtbar.

Und noch eine Frage taucht auf: Wo stehen wohl die 40 Gebäude bzw. wohnen die Personen, die keiner Siedlung zugeordnet sind? Wunderliche Mysterien statistischer Zuordnungstätigkeit.

Literaturangabe

  • Vogel, F.: Neues Ortslexikon des Kantons Zürich oder alphabetisches Verzeichniß aller Ortschaften, Höfe und einzelnen Wohnhäuser, die besondere Namen führen, mit Angabe der Gemeinde, zu welcher sie gehören, ihrer Lage u.s.f. und verschiedenen statistischen Notizen. Zweite, verbesserte und vermehrte Ausgabe. Zürich, 1841.

[Veröffentlicht am 3.3.2007]

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