Freitag, 15. Juni 2007

Deponie im Naturschutzgebiet geplant?

Mit Datum 11. Juni 2007 haben zwei Kantonsrätinnen der Grünen, Susanne Rihs-Lanz (aus der Nachbargemeinde Glattfelden) und Maria Rohweder-Lischer (Uetikon am See), eine Anfrage an den Regierungsrat eingereicht. Sie erhielt die Geschäftsnummer 180/2007 und beginnt wie folgt:

«Im Zusammenhang mit der 5. Ausbauetappe des Flughafens Kloten wurden im Kanton Zürich als Ausgleich für verlorene Naturflächen andere Flächen aufgewertet, darunter eine Kiesgrube in Weiach. Diese Aufwertung ist offensichtlich geglückt und beherbergt heute eine ansehnliche Zahl bedrohter Pflanzenarten. Im Richtplan ist diese Grube allerdings immer noch als Deponie zur Materialablagerung vorgesehen, was den Erlass einer Schutzverordnung verunmögliche.»

Diese Einschätzung wird von Seiten des Kantons klar geteilt, wie WeiachBlog vor ziemlich genau einem Jahr berichten konnte (vgl. Beitrag vom 10. Juni 2006).

Umso erstaunlicher ist es, dass man nach der Bewilligung der 5. Ausbauetappe kein Verfahren zur Änderung des Richtplans eingeleitet hat. Haben die kantonalen Behörden den Kantonsrat nicht zu fragen gewagt?

Die Fragen, die Rihs-Lanz und Rohweder-Lischer eingereicht haben, sind daher sehr berechtigt:

«1. Ist es richtig, dass die Konzession des Flughafens Zürich diese Kiesgrube als Naturobjekt schützt?

2. Ist vorgesehen, in der laufenden Richtplanrevision unter «Versorgung Entsorgung» die widersprüchlichen Nutzungsziele zu bereinigen?

3. Auf welchen Zeitpunkt ist eine ordentliche Schutzverordnung für dieses Gebiet zu erwarten?
»

Da sind wir ja gespannt, wie sich der Regierungsrat dazu äussern wird. Es macht ja nun wirklich keinen Sinn, für teures Geld ein neues Naturschutzgebiet einzurichten, nur um dann ein paar Jahre später an genau dieser Stelle nördlich der Bahnlinie eine Deponie zu eröffnen.

Zumal diese Deponierung schon längst abgeschlossen ist - nämlich mit Aushubmaterial, das die Weiacher Kies AG im Verlaufe der letzten Jahre mit eigenem Wagenmaterial dorthin transportiert und zur Verfüllung eingesetzt hat.

Quellen und weitere Artikel

[Veröffentlicht am 16.9.2007]

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