Sonntag, 16. September 2007

Weiacher Auswanderer im Elsass

Das Dorf Weiach bewegte sich seit dem 16. Jahrhundert immer wieder am Rande der Übervölkerung oder darüber (vgl. Literaturangabe unten). Wer wenig oder gar kein Land besass, das seiner Familie das Leben sicherte und auch kein lukratives Handwerk ausübte, der suchte sein Glück entweder in fremden Kriegsdiensten, zog als Händler umher oder wanderte gleich auf Dauer aus.

Über die Hintergründe des Wegzugs ist meist wenig bis gar nichts bekannt. So auch bei jenem Johannes Baumgartner von Weyach, der in der hügeligen Landschaft des Krummen Elsass heimisch wurde. Was ihn oder seine Vorfahren zum Auswandern bewegte, darüber würde vielleicht ein Kirchenbuch Auskunft geben - mangels genealogischer Detailforschung ist mir darüber (noch) nichts bekannt.

An dieser Kleinarbeit des Zusammensuchens von Mosaiksteinchen sind aber Familienforscher in aller Welt beteiligt. Das erste Steinchen zur Geschichte der Weiacher im Elsass steuerte am 17. Juni 2007 Benutzerin Eberle auf der Plattform geneal-forum bei.

Im unterelsässischen Diedendorf (im heutigen Département Bas-Rhin nordwestlich von Strassburg gelegen) sind nach seinen Angaben folgende Hochzeiten aktenkundig geworden:

«LUGINBIER Hans von "Eschi" , Frutigen - Bern
oo Barbara BIRLER , Tochter von BIRLER ... aus " Eschi"

KREYENBÜHL Johannes , Sohn von : Peter aus Signau - Berner G.
oo 04.10.1717 BAUMGART Veronica , Tochter von Johannes , Weyach - Züricher G.
»

Das «oo» steht für die eheliche Verbindung, das «G.» als Abkürzung für «Gebiets». Den Namen «Luginbier» muss man wohl als «Luginbühl» lesen, und «Baumgart» ist abgekürzt aus «Baumgartner». Dank der Herkunftsbezeichnung «Weyach» wissen wir nun, dass mindestens einige «Baumgart» ursprünglich aus Weiach stammen können.

Interessant ist auch, dass die ausgewanderten Schweizer offenbar gern untereinander heirateten - und zwar innerhalb der Glaubensrichtung. Emmentaler (aus Signau) und Zürcher Unterländer (aus Weiach) passten offensichtlich schon damals zusammen.

Weiterführende Artikel
  • 1000 Einwohner – Weiach durchbricht eine «Schallmauer». Weiacher Geschichte(n) 8. Internet-Ausgabe (im Druck erschienen in: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Juli 2000 – S. 15-16).

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