Samstag, 27. März 2010

Wegweiser durchs Idiotikon

«Das Schweizerische Idiotikon dokumentiert die deutsche Sprache in der Schweiz vom Spätmittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Mit bisher 15 abgeschlossenen Bänden und dem zu zwei Dritteln gedruckten 16. Band, die zusammen rund 150 000 Stichwörter enthalten, ist es das grösste Regionalwörterbuch des Deutschen», lautet die Selbstbeschreibung auf der Website http://www.idiotikon.ch. Dort wird auch erklärt, woher der für heutige Ohren etwas lächerlich tönende Name stammt.

Das Idiotikon hat jetzt ein Register, wie man im Tages-Anzeiger lesen konnte. Das neue Hilfsmittel erleichtert das Auffinden eines gesuchten Wortes.

Bislang war das Schweizerdeutsche Wörterbuch schwerer zugänglich. Grund: es ist nicht rein nach Alphabet, sondern primär nach Wortfamilien geordnet.

Für Laien sind die bisher erschienenen 15 Bände deshalb kaum vernünftig handhabbar. Langfristig gesehen wolle man daher den gesamten Text ins Internet stellen, berichtete der Tagi vor bald zwei Jahren.

Allein mit Scannen und automatischer Texterfassung ist es nicht getan. Wenn dieses Digitalisat Hand und Fuss haben soll, dann müssen Experten Hand anlegen. Das dürfte dauern, denn allein für die Fertigstellung der Printausgabe werden bei der derzeitigen finanziellen und personellen Ausstattung noch mindestens 10 Jahre vergehen. Und dann sind immer noch über eine Million Nachträge zu verarbeiten.

Bis dahin bleibt einem einstweilen nur die Notlösung Google Books. Dort kann man nach dem Begriff Weyach suchen. Und da ist die Ausbeute halt leider mager. Denn Google indexiert (anders als mancher glaubt) bei weitem nicht den gesamten Text - jedenfalls nicht in der kostenlosen Version.

Quelle
  • Hosp, J.: Der «Hudigääggeler» schaffte es noch nicht ins Internet. In: Tages-Anzeiger, 26. April 2008 - S. 36.

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