Dienstag, 21. Juni 2011

Was Print-on-demand heute kostet

Die «Weiacher Geschichte(n)» haben in den zehn Jahren ihres Erscheinens (1999-2009) einen beträchtlichen Umfang erreicht. Interessenten für eine Printausgabe müssen daher Geduld aufbringen und ziemlich tief in die Tasche greifen.

Vor einigen Tagen schrieb mir eine Frau M. aus dem aargauischen Schöftland:

«Im Internet bin ich auf Ihre Weiacher Geschichten gestossen. Kann man dieses "Büchlein" bei Ihnen beziehen? Ich möchte meiner Mutter damit ein Geschenk machen. Sie ist in Weiach aufgewachsen.»

Meine Antwort:

«Guten Abend Frau M.,

es freut mich, dass die Weiacher Geschichte(n) bei Heimweh-Weychern Anklang finden und Sie sie Ihrer Mutter schenken möchten.

Die Gesamtausgabe der Weiacher Geschichte(n) ist allerdings eher ein "Wälzer" als ein "Büchlein", da mehr als 500 A4-Seiten stark (genau: XVII + 516 S., vgl. Inhaltsverzeichnis).

Auch der die Geschichte(n) begleitende und weiterführende WeiachBlog umfasst als Word-Datei bereits rund 1400 Seiten.


Print-Ausgabe: nur in Einzelanfertigung

Bislang gibt es noch keine Printausgabe, die an Lager liegt oder über einen Print-on-demand-Verlag beziehbar wäre. Lediglich das Staatsarchiv des Kantons Zürich verfügt über eine von diesem selbst erstellte Druckausgabe (allerdings nicht vollständig, sondern nur bis 2006 reichend).

Wenn Sie also - wie ich annehme - eine vollständige Printausgabe möchten, dann müsste man sich darüber unterhalten, ob doppelseitiger Druck gewünscht ist und wie sich die Bindung bei rund 265 Blatt einigermassen dauerhaft hinbekommen lässt. Bei einseitigem Druck sollte man auf zwei Bände (oder mehr) tendieren.

Die günstigste Möglichkeit ist sicher, die 120 Dateien samt Inhaltsverzeichnis herunterzuladen, auszudrucken und sie entweder in einem Ordner abzuheften oder in einem Copyshop portionenweise mit Klebebindung zu Heften verarbeiten zu lassen. Hardcover und Fadenbindung sind dabei teurer.

Bei den Druckkosten fällt auch die Farbe ins Gewicht. Farbkopien sind massiv teurer als Schwarzweisskopien. In den meisten Fällen reicht es aus, Graustufendruck einzusetzen, bei einigen Seiten aber bringt die Farbe wirklichen Mehrwert.

Welche Ausstattung haben Sie sich vorgestellt?

N.B.: es gibt auch noch die 80-seitige Monografie "Weiach. Aus der Geschichte eines Unterländer Dorfes" (Vierte, überarbeitete Auflage von Walter Zollingers «Weiach. 1271-1971. Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach»). Diese ist als Schwarzweissdruck - solange Vorrat - bei der Gemeindekanzlei Weiach für (meines Wissen) rund 10 Franken erhältlich.
»

Die Monografie als Einstieg

Einige Stunden später erreichte mich die folgende Antwort:

«Ich war mir des Umfang dieses Werkes gar nicht bewusst. Ich meinte irrtümlicherweise, dass es sich dabei um ein 17-seitiges Büchlein handelt. Dann kommt dann schon eher die von Ihnen unter N.B. erwähnte 80-seitige Monografie Weiach in Frage. Ich möchte Ihnen trotzdem für Ihre ausführlichen Informationen danken und mich gleichzeitig für mein Versehen entschuldigen.»

Kein Problem, Frau M.! Deshalb war die Antwort ja auch ausführlich gehalten. Wer sich nach den 80 Seiten und der Durchsicht der Fussnoten noch für die «Weiacher Geschichte(n)» interessiert, den schrecken dann wohl auch ein halbes Tausend Seiten nicht ab.

Zuhause ist's womöglich teuer

Folgende Bemerkungen seien diesem Schriftwechsel noch beigefügt: Marke Eigenbau (auf dem heimischen Printer ausdrucken, lochen und in einem Bundesordner ablegen) ist nicht unbedingt am günstigsten! Es hängt stark davon ab, welche Druckkosten pro Seite im Vergleich mit einem professionellen Angebot der Print-on-demand-Branche entstehen.

Als Hinweis mögen folgende Zahlen dienen: Bei 536 Druckseiten, wovon 25 farbig, im Format A4, gebunden mit Hardcover und gerundetem Rücken, zahlt man bei BOD.ch rund 129 Franken, mit Softcover immer noch 114 Franken, Mehrwertsteuer nicht inbegriffen. Die im deutschen Norderstedt angesiedelte Firma geht bei dieser Kalkulation von einer Auflage von 1-24 Exemplaren aus.

BOD.ch empfiehlt einen Ladenpreis von rund 95 Euro (ausgehend von 10% Marge). Schweizer Autoren müssen allerdings mit dem Wechselkurs-Zerfall rechnen und eine höhere Marge kalkulieren, sonst zahlen sie bei jedem im deutschen Buchhandel verkauften Exemplar drauf. Je tiefer der Euro zum Franken abstürzt desto mehr. Nicht zu vergessen sind auch die horrenden Zolltaxen der Schweizerischen Post (Druck in Deutschland und Import in die Schweiz).

Print-on-demand in CH statt D: Offerten lohnen sich!

Schweizer Anbieter sind dagegen durchaus konkurrenzfähig. Hier die heutige Offerte von http://www.edubook.ch/ im aargauischen Merenschwand für die oben aufgeführten 536 Seiten:
511 Seiten sw, doppelseitig; 25 Seiten farbig, doppelseitig.
Softcover laminiert mit Klebebindung.

50 Exemplare 2435.- (Preis pro Expl.: 48.70)
20 Exemplare 1228.- (Preis pro Expl.: 61.40)
10 Exemplare 855.-(Preis pro Expl.: 85.50)
5 Exemplare 625.- (Preis pro Expl.: 125.-)

Bei einer Kleinstauflage ist man mit dem Schweizer Anbieter besser bedient. Und zahlt erst noch keine Zollgebühren.

Zu aktuellen Preisen würde die Gesamtausgabe «Weiacher Geschichte(n)» also auf maximal 125.- plus Porto und Verpackung zu stehen kommen.

Keine Kommentare: