Mittwoch, 23. April 2014

Tod eines Primarlehrers. Rentner Zollinger vikarisiert.

Ein Verweser (von althochdeutsch firwesan «jemandes Stelle vertreten») führt temporär ein Amt aus. Meist eines, für das man bei ordentlicher Besetzung gewählt werden muss (sei es von einer Gemeindeversammlung, einem Parlament oder einer Behörde).

Zur Zeit erlebt Weiach wegen des frühzeitigen Abgangs von Pfr. Christian Weber wieder einmal eine Phase ohne gewählten Pfarrer, weshalb dessen Funktionen aktuell durch eine Verweserin, Pfarrerin Yvonne Wildbolz, wahrgenommen werden.

Vor 50 Jahren gab es im schulischen Bereich einen etwas tragischeren, plötzlichen Grund einen Verweser einzusetzen, wie Walter Zollinger berichtet:

«In dem benachbarten Dörflein Zweidlen-Rheinsfelden starb am 23.4., also ganz kurz nach Beginn des neuen Schuljahres, und ganz unerwartet Herr Samuel Bindschädler, erst 42jährig. Der Schreiber dies musste dann die ersten 5 Wochen als Vikar in die Lücke treten (4.-6-Kl.), bis ein junger Nachfolger von Zürich aus als Verweser zur Verfügung stand. Auch ein Zeichen des immer noch anhaltenden Lehrermangels!» (G-Ch 1964, S. 14)

In diesen fünf Wochen war nicht nur klassischer Schulstoff auf dem Programm:

«28. Mai: Der Unterzeichnete besucht mit den Zweidler Schülern, bei denen er als Vikar wirkt, die Nachm.-Vorstellung des Zirkus Knie in Bülach.» (G-Ch 1964, S. 23)

Womit dann auch der zweite Begriff erneut genannt wäre, der sowohl bei Pfarrern wie Lehrkräften für ungewählte Vertretungen anstelle von «Verweser» verwendet wird: «Vikar» (von lateinisch vicarius «Statthalter, Stellvertreter»).

Quellen
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1964 – S. 14 + 23. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1964].
  • Verweser. In: Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Stand: 11. Dezember 2012, 09:10 UTC.
  • Vikar. In: Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Stand: 7. April 2014, 15:26 UTC.
[Veröffentlicht am 24. April 2014]

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