Montag, 4. Januar 2016

Ortsbezeichnungen modernisiert. Ausgabe 2016 der Ortsgeschichte

Die neue Ausgabe 2016 der Weiacher Ortsgeschichte ist da. Zwei Jahre nach der letzten online publizierten Ausgabe (Januar 2014) ist am Neujahrstag die neue Ausgabe Januar 2016 im Rahmen der 4. Auflage online gegangen: Download (pdf, 3.34 MB).

Die Ausgabe Januar 2016 umfasst nach wie vor 80 Seiten (wie die 3. Auflage und alle bisherigen Ausgaben der 4. Auflage). Sie steht vor allem im Zeichen der Toponomastik (von «topos» Ort und «onoma» Name), d.h. der Ortsnamenskunde. Abgesehen von rein orthographischen und typographischen Korrekturen sind grössere Änderungen in den Anhängen 1 und 2 vorgenommen worden:

Komplett überarbeiteter Anhang 1

Dieser Anhang ist bei der 3. Auflage fast unverändert aus Zollingers Werk von 1972 übernommen worden. Viele für den damaligen Leser noch verständliche Bezüge werfen heute mehr Fragen auf als sie erklären. Eine umfassende Bearbeitung war daher überfällig.

Für die neue Ausgabe wurde die bisherige Unterteilung der Flurnamen in die Kategorien «Hauptsächlich im Wald», «Vorwiegend Wiesland», «Das Ackerland» sowie «Vereinzelte Höfe und Wege» aufgegeben. Alle Einträge wurden alphabetisch geordnet, sämtliche Erklärungen überprüft, teilweise neu geschrieben und grossmehrheitlich mit nachvollziehbaren Bezügen versehen.

Beispiele: «Haus Arrigoni» ergänzt mit «Seerenstr. 61», da Jahrzehnte nach Zollinger kaum mehr jemand weiss, wo Baumeister Arrigoni einst ansässig war. Oder wo ein «Haus Gasser», «Haus Bianchi» oder «Maurer Griesser» zu finden sind. Weiter sind Bezüge wie «rechts» und «links», sowie «oberhalb» und «unterhalb» durch Himmelsrichtungen ausgetauscht worden.

Einer der wenigen Bezüge, die ich vor der Veröffentlichung nicht modernisieren konnte, war: «Chrumbacker: beim Haus Gasser, unterhalb der Bahnlinie». In der Ausgabe vom Neujahrstag steht deshalb noch: «Chrumbacker: beim Haus Gasser (anfangs 1970er-Jahre), nördlich der Bahnlinie». Der frühere Gemeindeschreiber Hans Meier-Forster konnte mir nun weiterhelfen. Das Haus Gasser ist die heutige Haslistr. 2 (Sitz der Fa. Eberle Elektro). In künftigen Ausgaben wird daher folgender Text stehen: «Chrumbacker: am Beginn Rhihofweg nördlich der Bahnlinie (heute: Tüfacher)».

Der frühere Titel des Anhangs 1 «Flurbezeichnungen» (der schon 1972 den Inhalt nicht vollumfänglich traf) ist zum breiter definierten «Ortsnamenverzeichnis» geworden. Es ist dem Autor bewusst, dass der Begriff «Verzeichnis» eher den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Die toponomastischen Arbeiten hierzu sind allerdings auf gutem Weg, sodass ein solches Verzeichnis später als Separatausgabe publiziert werden kann - und das vorliegende dann lediglich als «Appetitanreger» dient.

Anhang 2 umbenannt und auf neuesten Stand gebracht

Der bisherige irreführende Titel «Von Strassennamen und -nummern» lautet neu «Von Strassennamen und Hausnummern». Vorher wurde im Titel der Eindruck erweckt, es gehe um Strassennummern. Die gibt es zwar auch, sie werden aber vor allem von den Strassenverantwortlichen verwendet und sind im Leben der grossen Mehrheit von kleiner Relevanz.

Der inhaltliche Update betrifft eine Änderung bei den Strassennamen. Die bislang relativ grosse Palette an «benannten Gebieten» wurde weiter reduziert: «2011 teilte der Gemeinderat sechs «benannte Gebiete» bestehenden Strassen zu: Vorder Berg, Hinder Berg, Schärerskreuz und Felsenhof der Bergstrasse, Im Hasli der Haslistrasse bzw. der Seerenstrasse sowie Zur Säge der Bachserstrasse. Bis 2015 gab es zwei Neuzugänge: Grubenweg und Dammweg, wobei letzterer für die Überbauung «Rheinblick» beim Bedmen vorgesehen ist. Damit zählt man insgesamt 65 benannte Strassen und Wege.»

Den «Dammweg findet man erst in den Plänen der Amtlichen Vermessung. Zwei weitere neue Strassenbezeichnungen für die dies zutrifft, habe ich noch nicht in der Ortsgeschichte aufgenommen, da dort aktuell keine Bauprojekte am Laufen sind: «Bedmenweg» und «Lagerstrasse».

Anhang 8, das Abbildungsverzeichnis, wurde in den Beschreibungen ebenfalls mit aktuellen Adressbezügen ergänzt, sodass heutige Leser die z.T. verschwundenen Objekte besser verorten können.

Anhang 9 Anmerkungen

In 22 von 179 Anmerkungen wurden Anpassungen vorgenommen, zu einem Gutteil solche, die sich auf Abkürzungen von Quellensammlungen beziehen (es werden neu die vom Staatsarchiv des Kantons Zürich verwendeten offiziellen Kürzel verwendet).

Auch in den Anmerkungen wurden für die Neujahrstag-Ausgabe noch nicht alle Zollinger'schen Bezüge mit aktuellen Adressangaben ergänzt, so z.B. Anm. 145 wo nach wie vor ein «Haus Meier-Hirt» erwähnt ist. Gemeint ist das Wohnhaus der Garagisten Gebr. Meier, das grosse Bauernhaus an der Herzogengasse 1. Auch das ist in späteren Ausgaben korrigiert.

Änderungen im Haupttext

Im Kapitel «Von Brandfällen und der Feuerwehr» wurde
  • das Unterkapitel «Brandfälle im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert» mit heute verständlichen Ortsangaben (Strassenbezeichnung und Polizeinummer) versehen,
  • im Unterkapitel «Auf dem Weg zu einem modernen Feuerwehrwesen» durch Umplatzierung eines Absatzes der Logik der Gedankenabfolge besser Rechnung getragen sowie die Kooperation mit dem Zivilschutz im Rahmen des Sicherheitszweckverbandes Gla-Sta-Wei erwähnt.
Im Kapitel «Von Post und öV: Einbindung ins Verkehrsnetz» wurde
  • Abb. 18 mit Ortsangaben für die beiden früheren Postbureaus versehen,
  • der Zwischentitel «Busverbindungen dank Postauto» durch ein vorangestelltes «Immer bessere» ergänzt. Dies reflektiert den erneut starken Ausbau des Nachtnetzes am Wochenende. Neu fährt die SN9 statt der SN5, sowie ab Oberglatt jede Stunde ein Bus der Linie N51 und nicht wie bisher nur alle zwei Stunden einer.
Im Kapitel «Die bauliche Entwicklung der Gemeinde» wurde
  • in das Unterkapitel «Neue Einfamilienhäuser an den Hängen» die Entwicklung im Quartierplangebiet See/Winkel aufgenommen,
  • das Unterkapitel «Verschwundene Gebäude» in «Wenn Gebäude auswandern» umbenannt, da die beiden erwähnten Gebäude eben solche sind, die fein säuberlich abgebrochen und an einen neuen Standort gezügelt worden sind. Etliche weitere, aus Platzgründen in der Monographie nicht erwähnte verschwundene Gebäude sind abgebrannt (vgl. den WeiachBlog-Beitrag vom 3. Januar 2016).
Im Kapitel «Weltkriege und Zwischenkriegszeit» wurde
  • im Unterkapitel «Fröntler, Jungbauern und eine selbstständige Armenpflege» der Umstand indirekt reflektiert, dass in den letzten Jahren mindestens zwei Parteien (FDP und SVP) auf lokaler Ebene tätig wurden - wenn auch keine separate Ortspartei gegründet wurde - und aktuell mindestens ein Mitglied des Gemeinderates auch SVP-Mitglied ist.
Im Kapitel «Auf dem Weg ins neue Jahrtausend» wurde
  • der Titel zu «Aufbruch ins neue Jahrtausend» umbenannt
  • sowie die Erläuterung der Abkürzung «WAG» korrigiert in «Weiacher Aktions Gruppe» (statt wie bisher «Aktionsgemeinschaft»)

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