Samstag, 30. Juli 2016

Juliwetter 1966: ein ganz unflätiger Sommermonat

Der Sommer 2016 - insbesondere der Juni - war eine ziemlich verregnet-kühle Angelegenheit. Auch im Juli gab es längere Einschübe an nasskalten Episoden. Solches Wetter war auch vor 50 Jahren ein Grund zur Verärgerung, wie man dem kurzen Eintrag in Walter Zollingers Jahreschronik entnehmen kann:

«Juli. Dieser Sommermonat hat sich aber ganz "unflätig" benommen! Nur ein Drittel, d.h. 10 Tage waren ganz niederschlagsfrei, sonst immer mindestens einmal nachts oder tagsüber gewittrige Schauer oder gar heftige Platzregen. Auch die Mittagstemperaturen blieben immer so um 18 bis 22° herum, ein einziges Mal stieg's auf 27°. Wir haben z.B. in der Woche zwischen dem 17. und 24.7. zweimal die Wohnstube geheizt. Und auch der hohe Pegelstand des Rheines bei Rheinfelden (376 cm) beweist, dass reichlich Niederschlag fiel, allerdings noch mehr im oberen Rheingebiet und im Töss- & Thurtal. An den 10 oben genannten niederschlagsfreien Tagen liefen jeweils die Erntearbeiten auf Hochtouren.

Höchsttemperaturen morgens 19°, mittags 27°, abends 20°
Tiefsttemperaturen morgens 10°, mittags 11°, abends 12°.
»

Nun, das kommt einem im Regensommer 2016 doch sehr bekannt vor. Nur die Temperaturen steigen tagsüber auf höhere Werte. Ansonsten: ebenfalls ein Monat zum Abhaken.

Nachtrag vom 3. August 2016
Zur Ehrenrettung des diesjährigen Juli sei auf die Einleitung des Artikels Nr. 1288 vom 18. Juli hingewiesen. Es gab doch auch schöne Tage – insgesamt jedoch ist die Bilanz nicht so positiv. Wann muss man schon bis in den Juli warten bis man heuen kann? Oder: wie oft muss man seine Bienenvölker im Sommer durchfüttern, damit sie nicht verhungern?

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1966 – S. 5-6. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1966].

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